Bachkantaten in der Predigerkirche
 
 
Gottfried Reiche (1667-1734)
Sonatina No. 1
aus:
Vier und zwantzig Neue Quatricinia mit einem Cornett und drey Trombonen vornehmlich auff das sogenannte Abblasen auff den Rathhäusern oder Thürmen mit Fleiß gestellet. Leipzig bei Johann Rölern, 1696
 

BWV 68
Also hat Gott die Welt geliebt

Soli: S B, Coro: S A T B, Cornetto, Trombona I-III, Hautbois I/II, Taille, Violino I/II, Viola, Violoncello piccolo, Continuo
Erstaufführung: 21. Mai 1725
Text: Christiane Mariane von Ziegler 1728; 1: Salomo Liscow 1675; 5: Johannes 3,18
Anlass: 2. Pfingstfesttag

1. (Coro)
Cornetto, Hautbois I/II, Taille, Violino I/II, Viola, Continuo
Also hat Gott die Welt geliebt,
Dass er uns seinen Sohn gegeben.
Wer sich im Glauben ihm ergibt,
Der soll dort ewig bei ihm leben.
Wer glaubt, dass Jesus ihm geboren,
Der bleibet ewig unverloren,
Und ist kein Leid, das den betrübt,
Den Gott und auch sein Jesus liebt.

2. Aria S
Hautbois, Violino I, Violoncello piccolo, Continuo
Mein gläubiges Herze,
Frohlocke, sing, scherze,
Dein Jesus ist da!
    Weg Jammer, weg Klagen,
    Ich will euch nur sagen:
    Mein Jesus ist nah.

3. Recitativo B
Continuo
Ich bin mit Petro nicht vermessen,
Was mich getrost und freudig macht,
Dass mich mein Jesus nicht vergessen.
Er kam nicht nur, die Welt zu richten,
Nein, nein, er wollte Sünd und Schuld
Als Mittler zwischen Gott und Mensch vor diesmal schlichten.

4. Aria B
Hautbois I/II, Taille, Continuo
Du bist geboren mir zugute,
Das glaub ich, mir ist wohl zumute,
Weil du vor mich genung getan.
    Das Rund der Erden mag gleich brechen,
    Will mir der Satan widersprechen,
    So bet ich dich, mein Heiland, an.

5. Coro
Cornetto, Trombona I-III, Hautbois I/II, Taille, Violino I/II, Viola, Violoncello piccolo, Continuo
Wer an ihn gläubet, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht gläubet, der ist schon gerichtet; denn er gläubet nicht an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes.

 
 

BWV 1048
3. Brandenburgisches Konzert

Violino I-III, Viola I-III, Violoncello I-III, Continuo
Widmungsdatum der autographen Partitur an Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg: 24. 3. 1721; Entstehungszeit früher, um 1714 (?)

 
 

BWV 174
Ich liebe den Höchsten von ganzem Gemüte

Soli: A T B, Coro: S A T B, Corno da caccia I/II, Hautbois I/II, Taille, Violino I-III, Viola I-III, Violoncello I-III, Continuo
Erstaufführung: 6. Juni 1729
Text: Christian Friedrich Henrici (Picander) 1728; 5: Martin Schalling 1569
Anlass: 2. Pfingstfesttag

1. Sinfonia
Corno da caccia I/II, Hautbois I/II, Taille, Violino I-III, Viola I-III, Violoncello I-III, Continuo

2. Aria A
Hautbois I/II, Continuo
Ich liebe den Höchsten von ganzem Gemüte,
Er hat mich auch am höchsten lieb.
    Gott allein
    Soll der Schatz der Seelen sein,
    Da hab ich die ewige Quelle der Güte.

3. Recitativo T
Violino I-III, Viola I-III, Continuo
O Liebe, welcher keine gleich!
O unschätzbares Lösegeld!
Der Vater hat des Kindes Leben
Vor Sünder in den Tod gegeben
Und alle, die das Himmelreich
Verscherzet und verloren,
Zur Seligkeit erkoren.
Also hat Gott die Welt geliebt!
Mein Herz, das merke dir
Und stärke dich mit diesen Worten;
Vor diesem mächtigen Panier
Erzittern selbst die Höllenpforten.

4. Aria B
Violini, Viole, Continuo
Greifet zu,
Fasst das Heil, ihr Glaubenshände!
    Jesus gibt sein Himmelreich
    Und verlangt nur das von euch:
    Gläubt getreu bis an das Ende!

5. Choral
Herzlich lieb hab ich dich, o Herr.
Ich bitt, wollst sein von mir nicht fern
Mit deiner Hülf und Gnaden.
Die ganze Welt erfreut mich nicht,
Nach Himml und Erden frag ich nicht,
Wenn ich dich nur kann haben.
Und wenn mir gleich mein Herz zerbricht,
So bist du doch mein Zuversicht,
Mein Heil und meines Herzens Trost,
Der mich durch sein Blut hat erlöst.
Herr Jesu Christ,
Mein Gott und Herr, mein Gott und Herr,
In Schanden lass mich nimmermehr!

 

 

Texte mit freundlicher Genehmigung übernommen von der Website
The Bach Cantatas (Walter F. Bischof)