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Einführung Bachs Choralkantate "Herr Jesu Christ, wahr’ Mensch und Gott" (BWV 127) wurde zum Sonntag Estomihi, am 11. Februar 1725, in Leipzig erstmals aufgeführt, also fast auf den Tag genau vor 280 Jahren. Die zuerst erklingende Kantate "Gleich wie der Regen und Schnee vom Himmel fällt" (BWV 18) lässt sich nicht so genau datieren; mit Sicherheit ist sie mindestens zehn Jahre älter, entstammt also Bachs Weimarer Schaffenszeit. Vom Jahr 1714 an hatte er erstmals – als Bediensteter der beiden Herzöge von Sachsen-Weimar – den Auftrag zur regelmässigen Komposition und Aufführung von Kantaten. "Gleich wie der Regen und Schnee ...." gehört im liturgischen Kalender zum Sonntag Sexagesimae (eine Woche vor Estomihi). Gottes Wort wird in der Evangelienlesung zu diesem Sonntag verglichen mit dem Sämann, dessen Samen Frucht bringen möge. Der Jesaja-Text erweitert dies durch das Bild vom Regen und Schnee, wodurch die Erde fruchtbar gemacht wird. Die Anwesenheit von mehreren BratschistInnen legt es nahe, das sechste Brandenburgische Konzert ins Programm aufzunehmen. Auch dieses Concerto bevorzugt die "dunklen Klangfarben" der tiefen Streichinstrumente, die "freilich nicht für Düsternis stehen und einen Kopfsatz lebhaften, im Schlusssatz sogar heiter beschwingten Gestus nicht ausschliessen" (Martin Geck). Es hat mancherlei Deutungen auf den Plan gerufen, von wilden Dreiklangskaskaden bis hin zu Szenen aus dem Landleben, also eine Art Vorgriff auf Beethovens Pastorale. Im Kontext der Kantate vom Sämann (besonders wegen einer gewissen Ähnlichkeit zur Sinfonia) darf man wohl den lieblichen Aspekt ins Zentrum stellen. "Herr Jesu Christ, wahr’ Mensch und Gott" ist Teil des monumental konzipierten Jahrgangs der Choralkantaten. Bekanntlich hatte Bach in seinem Leipziger Amt, das er zu Pfingsten 1723 angetreten hatte, wöchentlich eine Kantate aufzuführen, die ja nicht nur geprobt, sondern auch zuerst komponiert werden musste! Der zweite Jahrgang konzentriert sich auf den reichen Schatz des lutherischen Kirchenliedes. Je im Eingangschor wird der zu Grunde gelegte Choral in einem grossen Chorsatz mit Instrumenten dargestellt. Die weiteren Strophen des Liedes erklingen dann in Rezitativen und Arien (in freier Umdichtung) und den Abschluss bildet immer ein schlichter "Bach-Choral" in der Art eines Gemeindeliedes, doch in der unnachahmlichen Harmonisierung des Meisters. Christe, du Lamm Gottes, Christe, du Lamm Gottes,
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